Nachruf zum Tod von Sportfreund Henner Misersky

Veröffentlicht am: 21. August 2023

Als langjähriger Skilanglauftrainer für den SC „Motor“ Zella-Mehlis e.V. verzeichnete Henner Misersky zahlreiche Erfolge für die DDR. Unter anderem gewann er als Trainer 1985 WM-Bronze mit der DDR-Staffel, der auch seine Tochter Antje Harvey, geborene Misersky, die nach der Wiedervereinigung 1992 Olympisches Gold über 15km gewann, angehörte. Sein hervorragendes Wissen über die Ausdauerfähigkeit konnte er auch aus seinen eigenen Erfahrungen aus der Leichtathletik, als sehr erfolgreicher 3000-Meter Hindernisläufer, ableiten.

Henner Misersky gilt als einer der größten Anti-Dopingkämpfer. Als Trainer verweigerte er 1985 die Verabreichung von Dopingmitteln an seine Athletinnen und zeigte ihnen zudem die Dopingpläne und damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren auf. Er verlor daraufhin sein Amt als Langlauftrainer. Nach der Wende war er Vorreiter in der Aufarbeitung des systematischen Dopings in der DDR, wobei er stets darum bemüht war, die Wahrheit faktenbasiert zu stützen und Unwahrheiten zu wiederlegen. Er selbst war bis ins hohe Alter sportlich aktiv.

Für seinen Kampf gegen das Doping wurde er 2012 zusammen mit seiner Tochter in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Henner Misersky verstarb am 12. August 2023 im Alter von 82 Jahren. Er hinterlässt neben seiner Familie, ein großes Netzwerk an Freunden und Unterstützern – nicht nur aus dem Sport – die seine, auch von schweren Erkrankungen nicht unterzukriegende, stets engagierte Teilnahme am Leben und sein großes sportliches wie auch allgemeines Wissen sehr geschätzt haben. In Erinnerung wird Henner Misersky für seinen unermüdlichen Kampf gegen das Doping und für die Werte des Sports bleiben.

Im Namen aller Mitglieder des Thüringer Skiverbandes möchte ich unser tiefes Mitgefühl seiner Familie, seinen Freunden und Angehörigen aussprechen und Ihnen viel Kraft und Zuversicht geben.

 

Thüringer Skiverband e.V.

Frank Eismann

Präsident


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